Package DSL | ||
OPT_PPPOE | OPT_PPTP | OPT_POESTATUS |
Für die Kommunikation über einen DSL Anschluß (Erfolgsmeldungen mit den Anschlüssen von T-Online, Arcor und Teleos) ist das PPPoE-Paket notwendig, weil die Telekom keinen richtigen Router, sondern lediglich ein DSL-Modem zur Verfügung stellt. Zwischen dem fli4l-Router und dem Modem wird das Protokoll PPP benutzt, jedoch hier speziell über das Ethernet.
Dabei können eine oder zwei Ethernet-Karten im fli4l-Router zum Einsatz kommen:
Die bessere Wahl ist die Alternative mit den zwei Ethernet-Karten. Dann sind beide Protokolle - IP und PPP - sauber voneinander getrennt.
Aber die Methode mit einer Ethernet-Karte funktioniert ebenso. In diesem Fall wird das DSL-Modem einfach mit an den Netzwerk-Hub/Switch angeschlossen. Es muss dann aber eventuell mit leichten Einbußen bei der maximalen Übertragungsgeschwindigkeit gerechnet werden.
Ob man nun eine oder zwei Karten im fli4l-Router hat, in jedem Fall sollte die Netzwerkkarte zum DSL-Modem im 10-MBit-Half-Duplex-Betrieb laufen, um Kommunikationsprobleme zwischen Modem und Netzwerkkarte auszuschließen. Alle neueren PCI- aber nur einige ISA-Netzwerkkarten lassen sich auf verschiedene Modi konfigurieren. Dazu ist es notwendig, sich eine DOS-Boot-Diskette zu erstellen und das Konfigurationstool der Karte dort mit abzuspeichern. Dann bootet man den fli4l-Router mit dieser Diskette, startet das Konfigurationsprogramm und stellt die Karte fest auf den oben genannten Modus ein. Das Konfigurationsprogramm für die Karte liegt beim Kauf auf der Treiberdiskette bei oder kann von der Webseite des Kartenherstellers heruntergeladen werden
Wenn man zwei Karten verwendet, sollte man die erste Karte als Karte für das LAN verwenden und die zweite für die Verbindung zum DSL-Modem.
Dabei braucht nur die erste Karte mit IP-Adressen belegt werden.
Das heißt:
IP_ETH_N='1' # Nur *eine* Karte mit IP-Adresse! IP_ETH_1_xxx='...' # Die üblichen Parameter
Für PPPOE_ETH gibt man 'eth1' für die zweite Ethernetkarte an und gibt *keine* IP_ETH_2_xxx-Variablen an.
Ab Version 1.5 muss PPPoE als Circuit definiert werden und ist dann über imond/imonc steuerbar. Deshalb muss auch unbedingt
START_IMOND='yes'
eingestellt werden, s. Kapitel 2.
Standard-Einstellung: OPT_PPPOE='no'
Hier sollte ein Name für den Circuit vergeben werden - max. 15 Stellen lang. Dieser wird im imon-Client imonc angezeigt. Leerstellen (Blanks) sind nicht erlaubt.
Beispiel: PPPOE_NAME='DSL'
Hiermit wird festgelegt, ob die vom Internet-Provider bei der Einwahl
übergebenen Nameserver für die Dauer der Onlineverbindung in die
Konfigurationsdatei des lokalen Nameservers ens eingetragen werden
sollen.
Sinnvoll ist die Nutzung dieser Option also nur bei Circuits für
Internet-Provider.
Inzwischen unterstützen fast alle Provider diese Art der Übergabe.
DNS_FORWARDERS
eingetragenen Nameserver aus der Datei ens.conf entfernt und die vom Provider vergebenen IP-Adressen als Forwarder in die ens.conf eingetragen. Danach wird der lokale Nameserver ens veranlaßt, seine Konfiguration neu einzulesen. Dabei gehen bis dahin aufgelöste Namen nicht aus dem Nameserver-Cache verloren.
Diese Option bietet den Vorteil, immer mit den am nächsten liegenden Nameservern arbeiten zu können, sofern der Provider die korrekten IP-Adressen übermittelt - dadurch geht die Namensauflösung schneller.
Im Falle eines Ausfalls eines DNS-Servers beim Provider werden in der Regel die übergebenen DNS-Server-Adressen sehr schnell vom Provider korrigiert.
Trotz allem ist vor jeder ersten Einwahl die Angabe eines gültigen Nameservers inDNS_FORWARDERS
der base.txt zwingend erforderlich, da sonst die erste Anfrage nicht korrekt aufgelöst werden kann. Außerdem wird beim Beenden der Verbindung die originale Konfiguration des lokalen Nameservers wieder hergestellt.
Standard-Einstellung: PPPOE_USEPEERDNS='no'
Name des Ethernet-Interfaces 'eth0' 1. Ethernet-Karte 'eth1' 2. Ethernet-Karte ... ...
Standard-Einstellung: PPPOE_ETH='eth1'
Hier sind Benutzerkennung und Passwort für den jeweils benutzten Provider anzugeben. PPPOE_USER enthält die Benutzerkennung, PPPOE_PASS das Password.
WICHTIG:
Für einen T-Online-Zugang ist folgendes zu beachten:
Der Username AAAAAAAAAAAATTTTTT#MMMM setzt sich aus der zwölfstelligen Anschlußkennung, der T-Online-Nummer und der Mitbenutzernummer zusammen. Hinter der T-Online-Nummer muß ein '#' angegeben werden, wenn die Länge der T-Online-Nummer kürzer als 12 Zeichen ist.
Sollte dies in Einzelfällen nicht zum Erfolg führen (offenbar abhängig von der Vermittlungsstelle), muß zusätzlich zwischen der Anschlußkennung und der T-Online-Nummer ein weiteres '#'-Zeichen eingefügt werden.
Ansonsten (T-Online-Nr ist 12stellig) sind keine '#'-Zeichen anzugeben.
Die Benutzerkennung muß bei T-Online mit '@t-online.de' abgeschlossen werden!
Beispiel:
PPPOE_USER='111111111111222222#0001@t-online.de'
Soll pppd zusätzliche Debug-Informationen ausgeben, muss man PPPOE_DEBUG auf 'yes' setzen. In diesem Fall schreibt ipppd zusätzlichen Informationen über die syslog-Schnittstelle.
WICHTIG: Damit diese auch über syslogd ausgegeben werden, muss die Variable OPT_SYSLOGD ebenso auf 'yes' gesetzt sein.
Hier kann die Zeit in Sekunden angegeben werden, nach welcher die Verbindung beendet werden soll, wenn nichts mehr über die DSL-Leitung läuft.
Charge-Interval: Hier ist der Zeittakt in Sekunden anzugeben. Dieser wird dann für die Kosten-Berechnung verwendet.
Die meisten Provider rechnen minutengenau ab. In diesem Fall ist der Wert '60' richtig. Bei Providern mit sekundengenauer Abrechnung setzt man besser PPPOE_CHARGEINT auf '1'.
Leider wird bei PPPoE (DSL) der Zeittakt nicht voll ausgenutzt, so wie es bei ISDN der Fall ist. Hier wird immer nach der Zeit, die in PPPOE_HUP_TIMEOUT angegeben ist, eingehängt.
Hier ist deshalb PPPOE_CHARGEINT lediglich für die Berechnung von Gebühren maßgeblich.
Hier werden die Zeiten angegeben, wann dieser Circuit aktiviert werden soll und wann er wieviel kostet. Dadurch wird es möglich, zu verschiedenen Zeiten verschiedene Circuits mit Default-Routen zu verwenden (Least-Cost-Routing). Dabei kontrolliert der Daemon imond die Routen-Zuweisung.
Aufbau der Variablen:
PPPOE_TIMES='times-1-info [times-2-info] ...'
Jedes Feld times-?-info besteht aus 4 Unterfeldern - durch Doppelpunkt (':') getrennt.
1. Feld: W1-W2
Wochentag-Zeitraum, z.B. Mo-Fr oder Sa-Su usw. Schreibweise in Englisch oder deutsch möglich. Soll ein einzelner Wochentag eingetragen werden, ist zu W1-W1 schreiben, also z.B. Su-Su.
2. Feld: hh-hh
Stunden-Bereich, z.B. 09-18 oder auch 18-09. 18-09 ist gleichbedeutend mit 18-24 plus 00-09. 00-24 meint den ganzen Tag.
3. Feld: Charge
Hier werden in Euro-Werten die Kosten pro Minute angegeben, z.B. 0.032 für 3.2 Cent pro Minute. Diese werden unter Berücksichtigung der Taktzeit umgerechnet für die tatsächlich anfallenden Kosten, welche dann im imon-Client angezeigt werden.
4. Feld: LC-Default-Route
Der Inhalt kann Y oder N sein. Dabei bedeutet:
Y: Der angegebene Zeitbereich wird beim LC-Routing als Default-Route verwendet.
N: Der angegebene Zeitbereich dient nur zum Berechnen von Kosten, er wird beim automatischen LC-Routing jedoch nicht weiter verwendet.
Beispiel (als eine lange Zeile zu lesen):
PPPOE_TIMES='Mo-Fr:09-18:0.049:N Mo-Fr:18-09:0.044:Y Sa-Su:00-24:0.039:Y'
Wichtig:
Wenn die Zeitbereiche aller LC-Default-Route-Circuits ("Y")
zusammengenommen nicht die komplette Woche beinhalten, gibt's zu
diesen Lückenzeiten keine Default-Route. Damit ist dann Surfen im
Internet zu diesen Zeiten ausgeschlossen!
Noch ein ganz einfaches Beispiel:
PPPOE_TIMES='Mo-Su:00-24:0.0:Y'
für diejenigen, die eine Flatrate nutzen.
Und noch eine letzte Bemerkung zum LC-Routing:
Feiertage werden wie Sonntage behandelt.